Almanach

eine " Fiehlosofisch, wiesenschafdliche Anhandlung über den mechahnieschen Brozess des Schdriggens und der daran beteilichden Persohnen und Wergzeuge" Jegliche Übereinstimmung mit lebenden Personen ist durchaus beabsichtigt und überaus menschlich.

Strickerin

Eine Spezies, die sich überwiegend von Wollresten ernährt. Gedeiht am besten in der Nähe von Wollgroßhandlungen. Nach einer Tragzeit von ca. 14-48 Tagen gebiert die Strickerin 1 Pullover oder 1-2 Socken, die zahnlos zur Welt kommen. Gelegentlich wurde die Geburt eines Schals oder von 2 Handschuhen beobachtet. Die Strickerin ist in der Regel friedlich. Wird sie jedoch in der "heißen Zeit" während des Austragens (Zusammennähen des Pullovers) gestört, kann sie durchaus agressiv und unleidlich reagieren. Gelegentlich bewirft sie dann den Störenfried mit Wolleknäuls oder attakiert ihn mit Rundstricknadeln

Gestrick

Etwas Wunderbares. Der Lebenszweck der Strickerin. Eine Ansammlung von Tierhaaren, Plastikfäden oder pflanzlichen Fasern, die mit Aluminium- oder Holzstöckchen solange verknotet werden, bis sie dazu geeignet erscheinen, auf dem Körper getragen werden zu können.

Stricknadel

Was für den Ritter das Schwert ist für die Strickerin die Stricknadel. Die Wolle muß gebändigt werden. Schließlich muß sie tun was wir Strickerinnen wollen. Unser Mann tut ja auch, was wir wollen. Jedoch hat man mit dem Nudelholz oder der Bratpfanne bei Wolle nicht die gewünschten Erfolge.

Mund

Scheinbar der einzig sinnvolle Ort für die Aufbewahrung der Zopfnadel während des Strickvorganges. Gelegentlich wurden dort auch schon Maßbänder und Einzelnadeln eines Spiels gefunden.

Stricken

Ist der Vorgang, wenn eine Strickerin aus Wolle ein Gestrick und in Folge daraus einen Pullover oder Socken oder Ähnliches mit Hilfe der Nadeln unter eventueller Zuhilfenahme der Zopfstricknadlablage (Mund) erstellt (Man erkennt hoffentlich die Komplexität des Themas). Hierbei ist auf den Jugendschutz zu achten, da von manchen Strickerinnen teilweise zu recht heftigen Flüchen gegriffen wird, um die Macht der Stricknadeln zu verstärken (Beschwörungsformeln).

Maßband

Dieses unverzichtbare Hilfsmittel ist das Einzige, was dem Stricken an und für sich einen wissenschaftlichen Anstrich verleiht (Das Meter ist definiert als das 1.650.763,73fache der Wellenlänge des orangefarbenen Lichts, das Atome des Edelgases Krypton unter bestimmten Bedingungen aussenden). Hiermit wird das Gestrick von Zeit zu Zeit vermessen um sicherzustellen, daß das fertige Werk auch den ihm zugedachten Zweck erfüllen kann (Selbst der schönste Pullover hat seinen Zweck verfehlt, wenn er maximal als Handschuh getragen werden kann). Es ist aber auch ein Quell ständiger Frustration (Vorwärts Kameraden, wir müssen zurück). Das Maßband hat offensichtlich ein Eigenleben und verschwindet oftmals in eine Paralleldimension. Die Strickerin, die sich zum Messen entschieden hat, findet das Maßband niemals dort vor, wo sie es vermutet. Es entsteht eine gewisse Hektik, die dem Stricken etwas sehr dynamisches verleiht.

Schere

Nadeln sind eben doch kein vollweriger Ersatz für das Schwert. Aus diesem Grund greift die erfahrene Strickerin auch mal gerne zur Schere. Im Gegensatz zum Schwert hat die Schere zwei Klingen, die der Wolle ein Entkommen kaum möglich machen. Dies ist unverzichtbar und gewollt, da wir der Wolle ja unmißverständlich klarmachen wollen, daß wir der Herr (bzw. etwas drastischer: die Strickerin) im Hause sind.

Stecknadeln

Klein und gemein. Leben überwiegend im Teppichboden, auf Sofas oder an anderen Stellen wo man sie nicht vermutet. Die erfolgreiche Suche nach einer Stecknadel wird meist mit einem lautstarken und herzhaften: "Auuuu" angezeigt. Bei den Stecknadeln gibt es, wie im richtigen Leben, verschiedene Rassen. Verpönt sind solche, die nur einen metallenen Kopf haben. Die Stecknadel Supreme hat einen Kunststoffkopf, der sich chamäleonartig vefärben kann. Dieser Kunststoffkopf verfärbt sich grundsätzlich so, daß man ihn im Gestrick beinahe nicht mehr sieht.

Wolle

Die Wolle..... das Lebenselixir.....die Basis........das Elementare.....! Es gibt auf dieser Welt 5 Elemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde und Wolle! Die heiligen drei Könige brachten dem Jesuskind Weihrauch, Myhrre und Wolle mit, gell? Möge die Wolle mit dir sein!

Wollknäuel

Das Knäuel ist eine Form, in der die Wolle vorkommen kann. Daß die Strickerin stets versucht, den Faden von innen aus dem Knäuel zu holen ist ein nahezu sinnloses Unterfangen, dem die Industrie offenbar einen Riegel vorgeschoben hat. Oder hat das Knäuel etwa auch ein Eigenleben? Grizmek hat in seinen Sendungen nie etwas darüber berichtet, aber wir Strickerinnen vermuten da Etwas. (Siehe auch: Wollkotze)

Anleitung

Ohne den Papierkram geht nix! Für die gemeine Strickerin ist eine Strickanleitung mehr als eine Bibel, sie ist die Anleitung zur Glückseligkeit. Die heidnischen Symbole sowie die Geheimsprache der Strickschriften sind für die meisten Menschen schwerer zu ergründen als die Hyroglyphen der alten Ägypter. Die erfahrene Strickerin erkennt jedoch bereits in diesem Stadium des Strickens, was diese Rauten und Kreise, diese Punkte und Kreuze zu bedeuten haben, Sie erkennt anhand der ganzen Buchstabenansammlungen wie z.B. ggl, vo li abn, verkr str, usw, wie das Objekt der Begierde nachher aussehen wird und das mit einer Präzision, die schon beinahe erschreckend ist. Eine phantastische mentale Leistung, gell?

Männer

Männer???? Jaaa, auch Männer stricken.......manchmal. Meist sind die Männer ja die Leidtragenden. Sie sitzen neben einer Strickerin, Gehörschutz (wegen dem Fluchen und dem Nadelgeklapper), ernten von Zeit zu Zeit eine Stecknadel (wir erinnern uns: Auuu), und sehen meist dabei recht unglücklich drein. Aber es gibt auch Männer, die die Lizenz zum Stricken haben. Alles, was in diesem Almanach veröffentlicht ist, gilt natürlich auch für strickende Männer. Diese darselbst dürfen sich natürlich "Stricker" nennen.....oder Null Null Strick - With the licence to knit!

Lochmuster

Es gibt eine Sonder-Art von Strickern /-innen die dem Lochmuster verfallen sind. Man spricht hier von Lochmuster-Junkies. Diese Personen sind der Ansicht, daß Wolle zwar zum Stricken dazugehört, daß sie jedoch nur den Zweck erfüllt, die Löcher an der richtigen Stelle zu halten. Das Grundprinzip eines Pullovers lautet bei diesen Personen: Man nehme ein Pfund Löcher, platziere diese in Form eines Pullovers und befestige die Löcher gut mit etwas Wolle.

Strickmaschine

Quell ständigen Verdrusses. Noch nie auf dieser Welt wurde die Schimpfkannonade übertroffen, die eine maschinenstrickende Strickerin von sich gibt, wenn ein Gestrick plötzlich und unvermittelt von der Maschine fällt. Dass die Schuld dafür grundsätzlich bei der Maschine liegt, braucht an dieser Stelle nicht extra erwähnt zu werden. Hören die im Haushalt der Maschinenstrickerin lebenden Personen Sätze wie z.B. „ I nemm se jetz glei un schmeiß se zum Fenschter naus!“, ist es ratsam, die umliegenden Fenster umgehend zu öffnen, da dies eine durchaus ernstzunehmende Ankündigung sein kann. Es ist, seitens der Maschinenstrickerin in diesem Moment nicht immer gewährleistet, daß die, zum Schutze des Fensters, vernüftige Reihenfolge (Fenster auf – Maschine raus - Fenster zu) eingehalten wird. Auch sollten beruhigend gemeinte Bemerkungen unterbleiben um zu vermeiden, daß sich das Ziel des Unmutes plötzlich und unvermittelt ändert. Dieser Tip gilt vorwiegend für Personen, die nicht in der Lage sind, schneller zu laufen als ein Ausgleichsgewicht fliegen kann.

Reihenzählen

Um die gestrickten Reihen zu zählen, ist es sinnvoll, entweder eine Strichliste zu führen oder auf technische Hilfsmittel zurückzugreifen. Nur die Wenigsten haben die Anzahl der bereits gestrickten Reihen im Kopf (vor allem, wenn man bedenkt, daß das Gestrick unter Umständen mal einen Monat unbeachtet in einer Ecke liegt). Ob mechanischer Zähler oder Strichliste ist egal, auf jeden Fall fragt man sich ständig: „Hab ich die Reihe jetzt schon gezählt oder nicht?????“

Stricknadel

Die Stricknadel ist in der Lage, sich ohne viel Aufhebens zu transformieren. Diese Transformation bezieht sich in der Regel auf den Durchmesser. Oder gibt es eine andere Erklärung für den Satz einer Strickerin: „Ich bin mir ganz sicher, daß ich irgendwo eine 3,5er Rundnadel habe, ich finde sie aber beim besten Willen nicht. Aber wo zum Teufel kommen die zwei 4er Nadeln her?

UfO

In jedem Strick-Haushalt gibt es eine Kiste oder Schublade, in der nicht vollendete Strickwerke liegen. Diese Strickwerke werden im Fachjargon gerne UfO´s genannt, ausgeschrieben: Unfertiges Objekt. UfO´s sind Herdentiere und vermehren sich auf eine bisher unbekannte Weise. Kaum ist nach langem Ringen ein UfO fertiggestellt und hat damit den Status eines Pullovers oder Schals erreicht , sind in der Kiste 2 neue UfO´s aufgetaucht. Diese Abkürzung wird leider von diversen Organistationen, die sich mit Extraterristrischem Leben beschäftigen, für ihre niederen Zwecke mißbraucht.

Strickkiste

Damit alles, was zum Stricken notwendig ist, beieinander ist, verfügt die Strickerin in der Regel über eine Strickkiste. Dort lagern z.B. UFO´s, Wollknäuels, Nadelspiele, Rundstricknadeln, Maßbänder, Reihenzähler, zerknitterte Anleitungen, Scheren, Stifte und vieles mehr. Was auch immer der Grund ist, ist nicht bekannt, jedenfalls entwickelt diese Kiste Fähigkeiten, die den Namen Area51 oder Bermuda-Kiste für dieses Utensil rechtfertigen würden. Es verschwinden Nadeln, Scheren, Maßbänder usw. Ebenso tauchen diese plötzlich wieder auf, nachdem man das vermißte Teil entweder neu gekauft hat oder es nicht mehr benötigt wird. Es ist unheimlich. Nicht betroffen scheinen nur die UfO´s zu sein.

Wollvo

Ist nicht, wie viele Leute glauben, das Auto einer Strickerin, sondern der Vorrat an Wolle, der sich angesammelt hat : Woll-Vorrat. Etwas Grundsätzliches zum Wollvo: Es ist nicht möglich, den Wollvo dauerhaft zu veringern. Jegliche, selbst auferlegte Wollvo-Diät (z.B.: „Ich kaufe keine Wolle mehr“) ist, auf die Größe bezogen, nur temporärer Natur und hat meist nur zur Folge, daß mit Beendigung des Schrumpfprozesses ein elefantöses Wachstum einsetzt, das erst zu Stillstand kommt, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

  1. die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten sind erschöpft
  2. die finanziellen Mittel sind aufgebraucht (incl. möglicher Darlehen)
  3. die Familie streikt (Nicht immer ausschlaggebend)

Hierbei spricht man von einem Jojo-Effekt (Diese Bezeichnung haben sich übrigens die Ernährungs-Spezialisten bei uns ausgeliehen.)

Stash

Kommt aus dem Englischen : to stash = verstauen, to stash away = bunkern. (Siehe hierzu: Wollvo)

WiP

Statusbezeichnung: „Work in progress“

Wollkotze

Das Knäuel liegt vor einem. Dar papierene Band, das für die Unschuld der Wolle steht, ist noch um die Taille des Knäuels geschlungen. Man reißt es ab in froher Erwartung, ja in stiller (manchmal auch lauter) Vorfreude, seinem Werk etwas hinzufügen zu können, was es dem Status der Vollendung näher bringt. Spannung......die Nerven sind bis zum Zerreissen gespannt. Es ist soweit: Die papierene Schärpe fällt und man greift mit dem Mut eines kreativen Menschen in die kleine Öffnung, die sich an der Außenseite des Knäuels befindet um die Stelle des Garnes zu finden, die einem den Anschluß an das Strickwerk ermöglicht. Man bekommt etwas zu fassen......welche Freude....man zieht es heraus und.......Wollkotze!

Dieses ungeordnete, chaotische, fast nicht zu entwirrende Kleinknäuel an Wolle, man nennt es Wollkotze. Entwirren ist nahezu zwecklos, auch wenn es die Strickerin immer wieder versucht. Wer sich doch der Mühe hingibt, die Wollkotze zu entwirren, verbringt Stunden damit um dann am Ende festzustellen, daß man einen letzten Knoten doch nicht mehr auf bringt und man es doch abschneiden muß. Wollkotze hat also etwas Negatives.

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